Im Rahmen der Lancierung des Idiag P100 präsentieren wir verschiedene Beiträge rund um das Thema Atmung und Atemtraining. An dieser Stelle unterhalten wir uns mit Dr. med. Thomas Scherer, Facharzt für Pneumologie und Innere Medizin an der Lungen-Klinik Bethanien sowie an der Privatklinik Bethanien.

Idiag: Herr Dr. Scherer, vielen Dank für Ihre Zeit. Sie waren während der akuten Phase von COVID-19 ein besonders gefragter Mann. Wie sah Ihr Alltag in der Klinik aus?

Scherer: Unser Team sah sich – wie viele andere auch- mit einer grossen Herausforderung konfrontiert. Die COVID-19-Situation in der Schweiz hat sich zwar über die letzten Tage zum Glück rasch beruhigt. Wir waren zu Beginn vor allem mit organisatorischen Fragen in der Praxis und in der Klinik beschäftigt, um für die ungewöhnliche Situation gut vorbereitet zu sein. In der akuten Phase haben wir die meisten Patienten ambulant betreut und mussten zum Glück nur wenige stationär aufnehmen. Wegen des Lockdowns und den Vorschriften durch die Behörden haben wir keine Routinekontrollen mehr durchgeführt und uns vorwiegend mit COVID-19 Patienten und Notfällen beschäftigt. Die regulären Kontrollen werden nun langsam wieder aufgenommen, doch es wird einige Zeit benötigen, diese abzuarbeiten. Es bedarf nun einer genauen Beobachtung der Entwicklung der Pandemie und der neuen Fallzahlen, um rasch reagieren zu können, sollten die Erkrankungen wieder zunehmen. COVID-19 wird uns noch längere Zeit begleiten. Die grosse Hoffnung besteht natürlich, dass wir rasch eine Impfung zur Verfügung haben, welche eine grossflächige Immunisierung der Bevölkerung erlaubt.

Idiag: Sie sehen regelmässig Personen, die zur Gruppe von besonders gefährdeten Personen gehören. Aber auch andere versuchen, sich so gut wie möglich vor einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus zu schützen. Welche Empfehlungen geben Sie diesen Personen mit?

Scherer: Als Allererstes empfehlen wir die Einhaltung der vom BAG herausgegebenen Hygiene- und Verhaltensmassnahmen. Also Abstand halten, regelmässig und gründlich Hände waschen und desinfizieren, Vermeiden von Händeschütteln, Husten und Niesen in Ellenbeuge oder Taschentuch, welches anschliessend entsorgt wird und bei Krankheitssymptomen zu Hause bleiben und den Arzt telefonisch zu kontaktieren und nicht einfach in der Praxis oder einer Notfallstation unangemeldet zu erscheinen. Im öffentlichen Raum sind Abstand halten, allenfalls eine Maske tragen und sich die Hände mit Seife zu waschen oder zu desinfizieren die wichtigsten Massnahmen, um eine 2. Welle zu verhindern.

Für besonders gefährdete Personen gelten die gleichen Regeln mit dem Hinweis, wenn möglich Orte, an denen viele verschiedene Personen verkehren, nach Möglichkeit zu vermeiden.

Idiag: Empfehlen Sie Atemmuskeltraining als präventive Massnahme, um einer Infektion vorzubeugen?

Scherer: Ein Atemmuskeltraining kann einen Infekt der Atemwege natürlich nicht verhindern. Im Rahmen einer Rekonvaleszenz und einer Rehabilitation kann das Training sehr wohl einen wichtigen Platz einnehmen. Wir wissen, dass es bei Personen mit COPD sowohl Atemnot im täglichen Leben, Lebensqualität und körperliche Leistungsfähigkeit verbessert. Auch konnte gezeigt werden, dass durch die Atemübungen das Atemwegssekret besser abgehustet werden kann. Durch gezielten Einsatz kann so gewissen Patienten in der Phase nach der akuten Erkrankung sicher geholfen werden.

Idiag: Sprechen wir über Ihre Aktivitäten ausserhalb der Klinik. Sie sind selbst sportlich – Sie haben z.B. vergangenes Jahr beim LungRun der Lunge Zürich mitgemacht. Welchen Stellenwert messen Sie der Atemmuskulatur bei sportlicher Betätigung zu?

Scherer: Auch im Sport hat das Atemtraining seinen Platz. Asthmatiker, welche vor sportlicher Tätigkeit Aufwärmübungen mit dem Gerät durchführen, haben während der Belastung weniger asthmatische Beschwerden. Meine Erfahrung ist auch, dass Sportler, welche bei intensiven Belastungen an Einengungen im Bereich des Kehlkopfes leiden, durch das Training eine Verbesserung erfahren. Auch weiss man, dass die Ausdauerleistungsfähigkeit verbessert werden kann.

«Ich unterhalte mich seit über 20 Jahren mit der Idiag AG über Innovationen im Bereich Atemmuskeltraining.»

Idiag: Wann haben Sie das erste Mal vom Idiag P100 gehört? 

Scherer: Auf den Tag genau kann ich das nicht sagen. Aber ich habe eine spezielle Verbindung zur Idiag und dem SpiroTiger. Seit ich vor 20 Jahren Erstautor einer wissenschaftlichen Studie zum Thema Ausdauer der Atemmuskulatur bei COPD-Patienten war, bin ich in regelmässigem Austausch mit Kurt Glaus, dem Geschäftsführer der Idiag AG. Die in der Studie verwendeten Geräte dienten schliesslich als Basismodelle für die Entwicklung des SpiroTigers. Dies war somit noch vor Lancierung des Vorgängers des Idiag P100. Wir unterhalten uns seither immer wieder über Innovationen, die Idiag als nächstes auf den Markt bringen möchte. Ich wusste daher schon zu Beginn der Forschungsarbeit für den Idiag P100 vom anstehenden Projekt. Und wenn ich darum gefragt werde, teile ich Kurt Glaus natürlich auch gerne meine Erfahrungen mit.

Idiag: Welche Innovationen finden Sie am neuen Gerät besonders interessant? 

Scherer: Nur schon rein optisch sind es Welten zwischen dem SpiroTiger und dem Idiag P100. Der SpiroTiger hat ein simples zweifarbiges Display – beim Idiag P100 ist ein modernes Display mit Touchfunktion verbaut und via App lässt sich das Gerät auch per Smartphone bedienen. Aber was wirklich zählt, ist ja was drinsteckt. Ich freue mich – wie auch mein Pneumologen-Kollege Dr. Hamacher – speziell auf die innovative Kombination von Kraft- und Ausdauertraining in einem Gerät.

Idiag: Wir freuen uns darauf, Ihnen den Idiag P100 bald vorstellen zu können! Besten Dank für das Gespräch.  

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Das Gespräch mit Dr. med. Scherer wurde am 19. Mai 2020 geführt. Er ist unabhängiger Pneumologe und erhält keine Geldleistungen oder geldwerte Vorteile für dieses Interview oder allfällige sonstige Zusammenarbeit mit der Idiag AG.

Weitere Informationen zum Idiag P100 finden Sie hier.

Eine Zusammenfassung zentraler Studien zum Thema Atemtraining finden Sie hier. Unser Gespräch mit Dr. Hamacher finden Sie hier.